In einer nur wenige Verse umfassenden Geschichte ist von einer gebärenden Frau die Rede, die auf dem Haupt eine Krone von zwölf Sternen trägt. Sie ist mit der Sonne bekleidet und hat den Mond unter ihren Füßen. Unter ihr lauert ein Drache darauf, das Neugeborene zu verschlingen. In der Situation er Gefährdung erhält sie Flügel wie ein Adler und entschwindet in die Wüste.

Zwölf
Die Zwölfzahl als Symbol für Vollkommenheit ist in der Figur zweimal dargestellt: Einmal in Form von zwölf in den Kopfbereich integrierten Strahlen für die zwölf Sterne der Krone und einmal in Form des hebräischen Buchstaben Lamäd. Das Lamäd entspricht unserem "L" und trägt im hebräischen Alphabet den Zahlwert 12. Es erinnert an eine aufgerichtete Schlange und bildet hier das Profil des Gesichts der Frau.

Das Verschlingende Element
Durch die Darstellung der sieben Köpfe des Drachen als knotige Zunge ergibt sich eine Verbindung mit der Frau. In der Mitte des stark abstrahierten menschlichen Korpus befindet sich eine Öffnung, in den die Zunge eindringt. Diese gewagte Interpretation verstärkt den gefährdenden Aspekt des Drachen für die schwangere Frau und ihr ungeborenes Leben.

Luftige Elemente
In der Zeichentradition vieler Comics werden sowohl Bewegungen als auch sengende Sonnenstrahlen als unterbrochene Wellen dargestellt, wie wenn man einen Stein in einen Teich wirft - hier dargestellt in den T-artigen Fortsätzen am Körper der Frau. Die Flügel sind nur auf der linken Seite als wolkige Bögen zu sehen.

Menschliche Gegensatzpaare
Die knochigen Verstrebungen sind einerseits Markenzeichen der Plastiken insgesamt. Indem durch sie Drache und Frau miteinander vielfältig verbunden sind, wird andererseits die Untrennbarkeit gegensätzlicher menschlicher Lebensapekte verdeutlicht: gut - böse, Leben spendend - Leben zerstörend usw.