Aufstieg zum ewigen Leben

 
     
     
  1. Mose 3,1-7: Beginn der Sündenfall-Geschichte
1. Mose 3,22: Erwähnung des Lebensbaumes
 
 

 

 
 

Das größte Geheimnis, das dem Menschen erforschenswert erscheint, ist das ewige Leben. Doch der Weg dorhin ist beschwerlich.


Erster Baum: Individualität, Moral und Ethik
In der Sündenfallgeschichte erlangt der Mensch sein Wissen um Gut und Böse durch die Frucht vom Baum der Erkenntnis. So erhält er sein ethisches und moralisches Gespür und damit seine unverwechselbare Individualität.

Zweiter Baum: ewiges Leben
In der Schöpfungsgeschichte wird der Baum des Lebens nur erwähnt: Gott verstößt den Menschen, weil er nicht möchte, dass dieser nach Genuss einer der Früchte dieses Baumes auch noch das ewige Leben erlangt.

Der Stamm
Der obeliskartige Stamm stellt den Baum des Lebens dar. In der Interpretation steht der Stamm nicht für einen bloßen Teil der Vegetation, sondern das Leben als solches.

Intellekt und Genmanipulation
Die leiterartige Windung im unteren Bereich stellt einen DNS-Strang dar, auf dem der Mensch bis zu einer bestimmten Höhe empor klettern kann. Das leiterartige Gebilde ist gleichzeitig ein Symbol für das Streben des Menschen nach eigenhändiger Verlängerung seines Lebens. Er versucht, seiner Vergänglichkeit durch Verstehen und Manipulation des Erbguts zu entkommen.

Der Weg zum ewigen Leben
Das sonnenartige Element an der Spitze steht für das vom Menschen ersehnte ewige Leben: Würde er oben ankommen, hätte er sein Ziel erreicht. Die Hürden auf dem Weg dorthin sind allerdings unüberwindbar: Die Entfernung zur ersten der drei (trinitarisch gedachten) Sprossen ist zu groß, um sie durch einen Sprung zu erreichen. Um aber zu springen, müsste der DNS-Strang ein wenig länger sein. So aber hängt der Mensch - fast kopflos - in der Luft. Trotzdem steht sein vergängliches Leben im Licht des ewigen Lebens.

Die eigentliche Verführung
Ehtik, Moral und damit Wissen überhaupt sind durch die Kugel mit dem löffelartigen Fortsatz (den paradiesischen Apfel) dargestellt. Das reine Streben nach Wissen macht den Menschen "kopflos, weil er den Bezug zu Ethik und Moral und somit die Kontrolle über sich und sein Leben verliert. Dass die Figur ihren Kopf in der Hand hält, zeigt die Verbindung von "kopflosem" Denken und Handeln des Menschen hin zum Ziel des ewigen Lebens.

Der Fortsatz am Kopf stellt zum einen den Löffel dar, mit dem manche Menschen meinen, die Weisheit gefressen zu haben (bestimmt durch Engstirnigkeit, Fundamentalismus und Ablehnung anderer Ideen und Glaubensformen). Zum anderen ist ein Blatt damit gemeint, der lebendige Anteil am Leben des Menschen. Wird es vom Stamm (dem Menschen) getrennt, so fällt es welk zu Boden und stirbt.

 
     

(234 cm)