Balanceakt


(Zellstoff und Acryl auf Leinwand, 80x120 cm)

 
     
 

Menschen in aller Welt fühlen sich getragen vom Geschehen am Kreuz. Es sollte den Menschen Frieden und Erlösung bringen. Aber stehen wir durch feste Glaubensansichten dem Frieden nicht im Weg?


Biblischer Hintergrund

Kreuzigungsszenen in den Evangelien
1. Mose 8,1 - 9,17 (Sintflutgeschichte und Gottes Bund mit Noah)


Zur Darstellung

Das hölzerne Gebilde wird an der Basis von einer Taube getragen. Die Auswüchse links symbolisieren die drei Kreuze von Golgatha und diejenigen oben rechts stehen für die Trinität. Insgesamt stellt die Figur eine menschliche Person dar. In der Ecke unten ist ein weiß-grauer Punkt zu sehen. Er steht für all das Göttliche, dass sich der irdischen und menschlichen Begreifbarkeit entzieht.


Inhaltliche Überlegungen

Christinnen und Christen (geschichtlich natürlich hauptsächlich Männer) haben schon immer versucht, aus dem, was vor rund 2.000 Jahren passiert ist, festschreibbare theologische Inhalte abzuleiten. Dies gilt sowohl für ausgebildete Theologen als auch für Laien. Vorrangiges Ziel war immer, die Menschen mit Gott zu versöhnen und Frieden unter den Völkern herzustellen. Aber ist das, was sie für die verfasste Kirche an Glaubenssätzen abgeleitet haben und - vor allem - wie sie damit umgegangen sind, wirklich dem Frieden dienlich gewesen? Wir haben heute keine Kreuzzüge mehr - aber kämpft nicht jeder seinen eigenen Kreuzzug, wenn er seinen Glauben und das, was er für seine Erkenntnisse hält, anderen Menschen überordnet?

Der Kontrast zwischen der Orangefarbenen Fläche und dem weiß-grauen, wolkenartigen Rahmen soll darauf hinweisen, dass das wirklich Göttliche von uns nicht erfassbar ist. Deshalb können wir auch nie mit letzter Gewissheit sagen, ob unsere Interpretation der Bibel richtig ist - egal ob das, was wir darin finden, verbalinspiriert ist oder nicht.