In der Offenbarung des Johannes ist das "geschlachtete
Lamm" eine Allegorie auf Christus. Im Neuen Jerusalem
sollen die Auserwählten in alle Ewigkeit mit Gott und
dem Lamm wohnen. Ein Ort der Langeweile? Brutale Theokratie?
Biblischer Hintergrund
Offb. 5,6-8 (Das Lamm mit den 7 Hörnern)
Offb. 14,1-5 (Das Lamm und die 144.000 Auserwählten)
Zur Darstellung
Die fast vollständig abstrakte Umsetzung des Lammes mit den sieben Hörnern (= Christus) ist auf Grund der Skurrilität bewusst gewählt. Betrachtet man die linke Seite als gesenkten Kopf mit zwei darunter befindlichen Beinen, so ergibt sich in der Gesamtheit auch das Bild eines wütenden Stieres mit gesenktem Haupt, der seine Hinterbeine in die Luft reißt (rechte Seite). Unten in der Mitte ist ein aus der Figur herausfallendes Herz dargestellt.
Inhaltliche Überlegungen
Eine der inhaltlich und theologisch wichtigsten Figuren der Johannes-Offenbarung ist das Lamm mit den sieben Hörnern.
Die Hörner und Beine gleichen Knochen oder Knochenfragmenten. Sie stehen für das Unheil und - im übertragenen Sinn - für die Knochenhaufen der Nicht-Auserwählten und Geschundenen, auf denen die Auserwählten ihre Erwählung bis in alle Ewigkeit auskosten dürfen.
Der Hintergrund ist in " Kardinalsfarbe" gehalten. Damit soll das in der Vergangenheit (und bis zum Mittelalter vor allem von der katholischen Kirche) begangene Unrecht im Namen Christi ausgedrückt werden. Hierfür steht auch das aus der Figur herausfallende Herz.
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