Biblischer
Hintergrund
Offb 17,1-7
(Die Hure Babylon)
1 Und es kam einer von den sieben Engeln, die die
sieben Schalen hatten, redete mit mir und sprach: Komm, ich
will dir zeigen das Gericht über die große Hure,
die an vielen Wassern sitzt,
2 mit der die Könige auf Erden urerei getrieben
haben; und die auf Erden wohnen, sind betrunken geworden von
dem Wein ihrer Hurerei.
3 Und er brachte mich im Geist in die Wüste. Und
ich sah eine Frau auf einem scharlachroten Tier sitzen, das
war voll lästerlicher Namen und hatte sieben Häupter
und zehn Hörner.
4 Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach
und geschmückt mit Gold und Edelsteinen und Perlen und
hatte einen goldenen Becher in der Hand, voll von Greuel und
Unreinheit ihrer Hurerei,
5 und auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name, ein
Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei
und aller Greuel auf Erden.
6 Und ich sah die Frau, betrunken von dem Blut der
Heiligen und von dem Blut der Zeugen Jesu. Und ich wunderte
mich sehr, als ich sie sah.
7 Und der Engel sprach zu mir: Warum wunderst du dich?
Ich will dir sagen das Geheimnis der Frau und des Tieres,
das sie trägt und sieben Häupter und zehn Hörner
hat.
8 Das Tier, das du gesehen hast, ist gewesen und ist
jetzt nicht und wird wieder aufsteigen aus dem Abgrund und
wird in die Verdammnis fahren. Und es werden sich wundern,
die auf Erden wohnen, deren Namen nicht geschrieben stehen
im Buch des Lebens vom Anfang der Welt an, wenn sie das Tier
sehen, dass es gewesen ist und jetzt nicht ist und wieder
sein wird.
9 Hier ist Sinn, zu dem Weisheit gehört! Die sieben
Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt,
und es sind sieben Könige.
10 Fünf sind gefallen, einer ist da, der andre
ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muß er eine
kleine Zeit bleiben.
11 Und das Tier, das gewesen ist und jetzt nicht ist,
das ist der achte und ist einer von den sieben und fährt
in die Verdammnis.
12 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, das
sind zehn Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen
haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde
Macht empfangen zusammen mit dem Tier.
13 Diese sind eines Sinnes und geben ihre Kraft und
Macht dem Tier.
14 Die werden gegen das Lamm kämpfen, und das
Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller
Herren und der König aller Könige, und die mit ihm
sind, sind die Berufenen und Auserwählten und Gläubigen.
15 Und er sprach zu mir: Die Wasser, die du gesehen
hast, an denen die Hure sitzt, sind Völker und Scharen
und Nationen und Sprachen.
16 Und die zehn Hörner, die du gesehen hast, und
das Tier, die werden die Hure hassen und werden sie ausplündern
und entblößen und werden ihr Fleisch essen und
werden sie mit Feuer verbrennen.
17 Denn Gott hat's ihnen in ihr Herz gegeben, nach
seinem Sinn zu handeln und eines Sinnes zu werden und ihr
Reich dem Tier zu geben, bis vollendet werden die Worte Gottes.
18 Und die Frau, die du gesehen hast, ist die große
Stadt, die die Herrschaft hat über die Könige auf
Erden.
Zur Darstellung
Das nebenstehende Bild greift einige Elemente der Geschichte
auf und setzt sie erneut verschlüsselt um: Beim Betrachter
entsteht der Eindruck einer afrikanischen Tänzerin mit
Röckchen und aufwändigem Gürtelgehänge.
Hier sind die zehn Hörner
und die sieben Köpfe des
Tiers dargestellt.
Der goldene Becher,
der Greuel und Unreinheit enthält, ist wiederum eine
Anspielung auf ganz reale Zustände, nämlich auf
die Situation der vielen Unschuldigen, die in Entwicklungsländern
unter der neokolonialistischen Ungerechtigkeit und den politischen
Folgen der Kolonialisierung der vergangenen Jahrhunderte leiden.
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